#25 - Mitmach-Folge

Ihr habt Themen eingereicht – Sara hat recherchiert! In dieser quick-and-dirty-Science-Mitmach-Folge werfen wir einen kurzen Blick auf neueste Studien zu Ergotherapie bei ADHS, ALS und Regulationsstörungen.

Geschichten aus dem Alltag: Sara war auf dem Ergo-Retreat und freut sich jetzt auf den nahen Urlaub.

Lust auf mehr Evidenz für dein Team?

Die Studien und Artikel in dieser Folge sind:

Gurlek, S., & Bumin, G. (2024). The effect of cognitive orientation to daily occupational performance in children with attention deficit hyperactivity disorder: A pilot randomized controlled study. Applied neuropsychology. Child, 1–10. Advance online publication.

De-Bernardi-Ojuel, L., Torres-Collado, L., & García-de-la-Hera, M. (2021). Occupational Therapy Interventions in Adults with Multiple Sclerosis or Amyotrophic Lateral Sclerosis: A Scoping Review. International journal of environmental research and public health, 18(4), 1432.

Philpott-Robinson, K., Haracz, K., Blackwell, D., Mallise, C., Leonard, C., Lane, A., & Wales, K. (2024). The experiences of occupational therapists supporting children with self-regulation needs: A qualitative descriptive study. Australian occupational therapy journal, 10.1111/1440-1630.12985. Advance online publication.

00:00:17 Einstieg und Alltagserfahrung

Sara Mohr begrüßt die Zuhörerinnen zur neuen Folge von „Evidenz auf die Ohren“. Diesmal moderiert sie alleine, da Sarah Bühler verhindert ist. Sara berichtet von den stressigen Tagen vor dem Urlaub und erzählt von einem gemeinsamen „Ergo Retreat“ mit Amy von Parkinson Seminare. Das Retreat diente der Entspannung und Selbstfürsorge für Ergotherapeutinnen, mit Fokus auf Betätigungen, die guttun, Achtsamkeit und Strategien zur Entlastung im Arbeitsalltag. Aufgrund der positiven Resonanz ist eine Wiederholung geplant, Interessierte können sich auf eine Vorfreudenliste setzen lassen.

00:03:40 Mitmach-Folge und Vorgehen

Da Sara diese Folge alleine gestaltet, hat sie die Community via Instagram gebeten, Themenvorschläge einzureichen. Sie kündigt an, drei ausgewählte Themen im „Quick and Dirty“-Format zu beleuchten, jeweils mit einer aktuellen Studie als Grundlage. Sie betont, dass dies keine vollständige Evidenzrecherche ist und verweist auf die Bedeutung der evidenzbasierten Praxis: Diese besteht aus externer Evidenz, der eigenen ergotherapeutischen Expertise und der Expertise der Klient*innen. Nur das Zusammenspiel dieser drei Bereiche führt zu einer wirklich evidenzbasierten Ergotherapie.

00:07:33 Kinder mit Konzentrationsstörungen – Förderung der Selbständigkeit

Erste Community-Frage: Wie können Kinder mit Konzentrationsstörungen (hier: ADHS) in der Ergotherapie zu mehr Selbständigkeit im Alltag kommen? Sara stellt eine aktuelle Pilotstudie (RCT, 2024) zum CO-OP-Ansatz bei Kindern mit ADHS vor. 30 Kinder (7–12 Jahre) wurden randomisiert auf eine CO-OP-Interventionsgruppe und eine Kontrollgruppe verteilt. Die CO-OP-Gruppe erhielt 12 Einheiten à 1 Stunde über 6 Wochen. Gemessen wurden u.a. Betätigungsperformanz (COPM), Zielerreichung (Goal Attainment Scaling) und Exekutivfunktionen. Die Ergebnisse zeigen, dass die CO-OP-Gruppe signifikant bessere Alltagsperformanz, Zufriedenheit und Exekutivfunktionen entwickelte als die Kontrollgruppe. Der CO-OP-Ansatz ist laut dieser Studie eine vielversprechende Option für mehr Selbständigkeit bei Kindern mit Konzentrationsstörungen.

00:12:40 Lebensqualität bei Erwachsenen mit ALS – Ergotherapeutische Interventionen

Zweite Community-Frage: Wie kann Ergotherapie die Lebensqualität von Erwachsenen mit amyotropher Lateralsklerose (ALS) verbessern? Sara berichtet von einem aktuellen Scoping Review, der Studien zu Ergotherapie bei Multipler Sklerose (MS) und ALS zusammenfasst. Die 32 eingeschlossenen Studien wurden in vier Gruppen eingeteilt:

  • Fatigue-Management: Programme zur Balance zwischen Aktivität und Ruhe, meist für MS, kaum für ALS.

  • Kognitive Förderung: Hilfsmittel (z.B. Smart Home), Gedächtnis- und Aufmerksamkeitstraining – Hilfsmittel zeigen positive Effekte, kognitive Trainings eher weniger.

  • Motorische Förderung: Krafttraining, Sturzprävention, Virtual Reality – meist unter physiotherapeutischer Leitung, Wirkung unterschiedlich.

  • Sonstige Interventionen: Klientenzentrierung, Gesundheitsförderung, Empowerment und Instrumentenspiel – vor allem Empowerment und Musizieren zeigten positive Effekte auf Lebensqualität.

Fazit: Es gibt noch zu wenig spezifische Evidenz für ALS, aber Hinweise auf die Wirksamkeit von Fatigue-Management, Hilfsmittelberatung, Sturzprävention und Empowerment-orientierten Ansätzen.

00:20:55 Kinder mit Selbstregulationsstörungen – Förderung der Partizipation

Dritte Community-Frage: Wie können Kinder mit Problemen in der Emotions- und Selbstregulation besser partizipieren? Sara stellt eine qualitative australische Studie vor, in der Ergotherapeut*innen mit mindestens einem Jahr Erfahrung befragt wurden. Die Auswertung ergab drei zentrale Themen:

  • Selbstregulation ist komplex: Neben der Selbstregulation des Kindes ist auch Co-Regulation durch Bezugspersonen wichtig. Die Auswirkungen auf den Alltag des Kindes und der Familie müssen verstanden werden.

  • Interventionen zielen auf Kind und Umwelt: Eltern- und Bezugspersonenarbeit ist essenziell für den Transfer der Strategien in den Alltag. Edukation, Coaching und ein Teamgefühl sind zentrale Interventionsbausteine.

  • Ergotherapeutische Expertise: Die ergotherapeutische Brille ist entscheidend, um klientenzentriert zu arbeiten, das Kind im Kontext seiner Umwelt und Betätigungen zu sehen und den Fokus auf Betätigung zu behalten.

00:27:30 Kurznotizen zu weiteren Community-Fragen

Sara geht kurz auf weitere eingereichte Themen ein:

  • Affolter-Ansatz in der Neurologie: Sie findet nur sehr alte Literatur (bis 1993) und bittet um Hinweise auf neuere Studien.

  • Nature-based Therapy: Es gibt sehr viele aktuelle Studien, das Thema wird für eine spätere Folge vorgemerkt.

00:29:20 Abschluss und Ausblick

Sara bedankt sich für die zahlreichen Themenvorschläge und lädt die Zuhörer*innen ein, weiterhin Fragen und Studien einzureichen. Sie verweist auf die Möglichkeit, Kommentare und Anregungen per E-Mail, Instagram oder direkt auf der Homepage zu hinterlassen. Zum Abschluss kündigt sie an, dass alle Podcast-Folgen mit Shownotes und Transkripten auf der Website verfügbar sind, und verabschiedet sich in den Urlaub.

(Diese Zusammenfassung wurde mit Hilfe von KI generiert)

Die Studie in Bildern

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