#15 - Was haben Ergotherapie, Klimakrise und Gesundheit miteinander zu tun?
Geschichten aus dem Alltag: Sarah war beim Qualitätszirkel ADHS und Sara empfiehlt eine App für Menschen mit und ohne Sehbehinderungen.
Lust auf mehr Evidenz für dein Team?
Hier geht es zum Policy Brief „Planetare Gesundheit und Ergotherapie“! Nutzt die Gelegenheit und unterstützt mit eurer Unterschrift!
Wenn ihr bei der Arbeitsgruppe ErgoLogoPhysio 4 Future dabei sein wollt, schreibt einfach eine Mail an ergologophysio@healthforfuture.de! Jede*r ist willkommen! Weitere Infos zu Health4Future Gruppen gibt es hier.
- Die App „Be my eyes“ gibt es hier.
- Infos zu den ADHS-Tagen der Elterngruppe Hambrücken gibt es hier.
- Fakten zur Planetaren Gesundheit:
- Zum Thema Klimawandel und Gesundheitswesen
- Empfehlungen vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
- Infos zur Klimakommunikation:
- Kostenloses Poster zum Thema nachhaltige Klimakommunikation
- Infos zum Handabdruck:
- Klimaschutz mit Handprint von KlimAktiv
- Ein Konzept für mehr Optimismus im Klimaschutz von Klimafakten
- Infos für eure Ergo-Praxis:
- Ratgeber „Grüne Praxis – Klimabewusst im Praxisalltag“ der Ortsgruppe Health for Future Gruppe Hamburg
- Ratgeber „Klimagerechte Gesundheitseinrichtungen“ von KLUG (Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit)
Und die Studien und Artikel dieser Folge sind:
Mattijsen, J. C., van Bree, E. M., Brakema, E. A., Huynen, M. M. T. E., Visser, E. H., Blankestijn, P. J., Elders, P. N. D., & Ossebaard, H. C. (2023). Educational activism for planetary health—A case example from The Netherlands. The Lancet Planetary Health, 7(1), e18–e20.
Intro: Hintergrundmusik, die sich langsam steigert. Eine Stimme sagt: Evidenz auf die Ohren, der Podcast für evidenzbasierte Ergotherapie.
00:00:21 Sara Mohr: Hallo und herzlich Willkommen zu einer neuen Folge Evidenz auf die Ohren, eurem Podcast für evidenzbasierte Ergotherapie. Und bei mir ist heute Sarah Bühler.
00:00:23 Sarah Bühler: Hallo.
00:00:24 Sara Mohr: Und mein Name ist Sara Mohr, hallo! Sarah, hast du eine Geschichte aus dem Alltag dabei?
00:00:43 Sarah Bühler: Klar, und zwar war heute mal wieder Netzwerktreffen vom Qualitätszirkel, ADS und ADHS hier in der Region und es ging um die medikamentöse Behandlung. Wann die zum Einsatz kommt, was da vorher erfolgt sein muss und was da Leitlinien gerecht ist, Mittel der ersten Wahl, Mittel der zweiten Wahl. Wie es in Transitionsprozesses weitergeht, weil dann ja bestimmte Medikamente nicht mehr für Erwachsene zugelassen sind.
00:01:24 Sara Mohr: Moment, Moment. Frage von jemandem, der keine Ahnung hat von Pädiatrie und oder ADHS: es gibt Medikamente, die man als Kind bekommt und die dann vielleicht auch gut helfen und alles toppi ist. Und dann darf ich die nicht mehr nehmen, sobald ich 18 werde?
00:01:40 Sarah Bühler: Gibt es mittlerweile doch fast alles, aber manche Mittel darf man nur verschreiben, wenn in der Kindheit erfolgreich vorbehandelt wurde.
00:01:52 Sara Mohr: Also umgekehrt, wenn ich als erwachsene Person anfangen möchte, Medikamente zu nehmen…
00:01:57 Sarah Bühler: Das kann es sein, also gibt es nicht alle Präparate.
00:02:05 Sara Mohr: Das ist ja… nicht so gut.
00:02:09 Sarah Bühler: Genau und weil ich den Vortrag auch schon mal gehört habe, habe ich nicht so genau mitgeschrieben und das betrifft mich ja jetzt nicht, weil ich verschreibe ja keine Medikamente. Ich kann es nicht mehr genau sagen.
00:02:23 Sara Mohr: Okay ja, aber interessant.
00:02:32 Sarah Bühler: Ich glaube, fürs Erwachsenenalter gibt es manche unretardierte Medikamente nicht mehr. Retardiert heißt ja, länger wirkende.
00:02:37 Sara Mohr: Ah danke. So ne verzögerte Wirkung ja ja.
00:02:42 Sarah Bühler: Mhm genau, ja nicht verzögert ist nicht unbedingt richtig.
00:02:51 Sara Mohr: Ohh jetzt begeben wir uns auf das dünne Eis der Pharmakologie.
00:02:55 Sarah Bühler: Ja, es kommt drauf an, was du mit verzögert wirken meinst, ob du meinst, dass es nicht schnell wirkt?
00:03:04 Sara Mohr: Das dachte ich immer ja, ich dachte, man nimmt das aber dann wirkt es erst in 2 Stunden oder 3 Stunden.
00:03:10 Sarah Bühler: Das hängt auch vom Präparat ab. Aber tatsächlich hat es was mit der Mischung zu tun und zwar gibt es Wirkstoffe, die schnell wirken und langsam wirken. Beim Medikinet und Ritalin ist es 50:50 also, wenn das Kind 10 Milligramm nimmt, also das nimmt eine Kapsel aber in der Kapsel ist dann 5 Milligramm drin, die schnell wirken und 5 Milligramm, die erst später ausgeschüttet werden.
00:03:39 Sara Mohr: Okay, also habe ich insgesamt eine längere Wirkung.
00:03:42 Sarah Bühler: Genau das ist das Retard aber auch je nach Wirkstoff ist es unterschiedlich, ob es 50:50 wirkt oder 20:80 oder. Genau und das macht halt den Unterschied, weil die meisten Kinder das ja morgens nehmen und dann brauchen die ja die hohe oder die Wirkung vormittags und es gibt eben auch Präparate, die aber 3 – 4 Stunden. Brauchen, bis sie den Höhepunkt erreichen und dann ist halt blöd, wenn du es um 8 nimmst, um 12 dann den Höhepunkt der Wirkung hast.
00:04:13 Sara Mohr: Okay, ja, spannend, das heißt, ich brauche einen sehr guten, sehr gut informierten. Kinderneurolog*in oder Kinderpsychiater*in, der*die das gut verschreiben und einstellen kann, mit meinem Kind, oder?
00:04:27 Sarah Bühler: Genau und dann geht es auch noch um die Art, wie eingestellt wird, wobei das ja. Auch alles in. Der Leitlinie tatsächlich steht weil, das ist mir immer sehr sympathisch, wenn jemand sagt, da gibt es eigentlich Richtlinien und so und so wird das ja eigentlich gemacht und das sollte man sich auch daran halten. Und was aber wohl immer noch ein Thema ist: das ist ja kein Medikament, das man nach Gewicht einstellt. Also viele Medikamente werden ja aufs Gewicht bezogen, und das kann man da nicht sagen.
00:04:58 Sara Mohr: Ah, das wusste ich auch nicht, guck ja.
00:04:59 Sarah Bühler: Nee, sondern es wird praktisch getestet, ab wann wirkt und wann wirkt es am besten?
00:05:07 Sara Mohr: Das heißt, man hat wirklich so eine Phase des Einpendelns, welche Dosis vielleicht gut wirkt?
00:05:14 Sarah Bühler: Präzisionseinstellung nennt sich das dann. Und da wird tatsächlich im Milligramm Bereich eingestellt und geguckt.
00:05:26 Sara Mohr: Hast du was gelernt heute Abend?
00:05:29 Sarah Bühler: Heute morgen tatsächlich. Und danach fand noch einen Austausch statt. Eben also, das ist eigentlich dann immer das Netteste der Austausch danach. Wie stellen sich die Ärzt*innen vor, dass Ergotherapie abläuft? Wie stellen wir uns die Zusammenarbeit vor? Was wünschen wir uns? Von denen was sind so die Kriterien und? Mhm da ist es ja auch einfach so, dass geguckt wird was steht in den Leitlinien und bei ADS und ADHS geht es halt viel auch um Elternarbeit oder Umfeld Arbeit, und das wird hier dann einfach auch wirklich unterstützt. Und das ist gigantisch.
00:06:26 Sara Mohr: Das ist ja das Schöne an Netzwerken eigentlich, dass du da wirklich mal die Gelegenheit für den Austausch, was ja sonst im Praxisalltag also einfach. Schnell mal untergeht und da ist dann so eine Austausch Möglichkeit find ich cool so ein Netzwerk gibt es in mehr Regionen noch so, so ADHS Netzwerke oder ist das spezifisch bei euch, weißt du das?
00:06:46 Sarah Bühler: Also ich weiß, dass wir hier was ADS und ADHS angeht, eine sehr aktive Gruppe sind sowohl die Behandelnden als auch die Eltern. Ich weiß, dass hier in der Nähe ich glaube, die größte Selbsthilfegruppe in Deutschland tatsächlich ist. Genau für Eltern und Kinder und die sind super aktiv die machen auch im September habe ich gerade einen Flyer bekommen, auch wieder die ADHS Tage. 23., 24. September meine, ich sind die hier in der Gegend. Super Veranstaltung und echt nicht teuer?
00:07:26 Sara Mohr: Cool können wir nochmal Werbung für machen, wenn das wenn das näher ist und da bin ich auch wieder in Deutschland vielleicht komme ich zu den ADHS Tagen und lerne was über ADHS.
00:07:36 Sarah Bühler: Ja, letztes Jahr war ich da mit Kollegen und wir waren uns nicht ganz klar, was die Zielgruppe ist von diesen Tagen. Also es war total gut und informativ, aber es waren auch total viele Studien, die zeigen, mit was für Risiken das verbunden ist, wie hoch die Suizidalität, wieviel höher die ist. Trunkenheit am Steuer also wirklich sehr ernste Themen? Und da haben die Vorstellenden auch nicht Rücksicht genommen, wer da im Publikum sitzt, also dass das ja auch Ängste auslösen kann, oder? Mhm ja, waren aber viele Eltern da und es gibt immer auch Angebote für Kinder, wo die über die Medikamente aufgeklärt werden. Das macht dann ein Arzt, der eben die Kinder altersentsprechend aufklärt, was gibt es da, wann macht das Sinn? Macht das keinen Sinn? Ja, genau und da kommen super viele zusammen, ja immer also war echt eine schöne Veranstaltung letztes Jahr.
00:08:44 Sara Mohr: Cool, dann sprechen wir nochmal kurz vor September drüber, damit damit Leute dahin kommen können sehr cool, ja, supi was gelernt im Alltag sehr schön. Meine Geschichte aus dem Alltag dreht sich um eine App, die ich entdeckt habe. Ich weiß gar nicht mehr wie oder wo ich drauf kam, aber sie heißt Be my eyes, also sei meine Augen. Es klingt ein bisschen, wenn man nur den Namen hört, vielleicht ein bisschen nach Horrorfilm was ist das? Es ist eine App für Menschen mit Sehbehinderungen und. Diese App hat quasi 2 Seiten also, wenn man ein Mensch ist mit Sehbehinderung kann man sich diese App runterladen und kann in einer Situation, wo man kurz mal Augen bräuchte. Um zum Beispiel zu unterscheiden, ist das T-Shirt was ich da in der Hand habe mein rotes oder blaues T-Shirt oder um zu entscheiden das Hackfleisch was ich da gerade anbrate. Ist es jetzt wirklich durch oder nicht? Dann kann man über diese App jemanden anrufen, der keine Sehbehinderung hat. Die Kamera einschalten und die Person sagt einem das.
00:09:59 Sarah Bühler: Aha, und ist dann auf ehrenamtlicher Basis oder also woher weiß ich an wen ich gerate?
00:10:07 Sara Mohr: Das weißt du nicht, an irgendeine Person, also ich habe natürlich die App für Menschen ohne Sehbehinderung und ich bei mir sieht es so aus, dass…
00:10:14 Sarah Bühler: Musst du dich aber verifizieren?
00:10:18 Sara Mohr: Ich glaube, ich hatte am Anfang einmal so einen Probeanruf, dass man auch einmal sieht, wie das aussieht und wie das ungefähr abläuft aber das war sowas Aufgezeichnetes, das war noch nicht eine echte Person. Das war am Anfang und dann kann man quasi auch einstellen auf welcher Sprache stehe ich zur Verfügung? Ne, dass man und das ist auch wirklich toll beschrieben in dieser App alles auf der Homepage, so dass man natürlich nur in der Sprache sich zur Verfügung stellen sollte, die man wirklich gut spricht. Ich habe zuerst überlegt, nehme ich jetzt Deutsch und Englisch. Ich habe jetzt aber erstmal nur Deutsch. Genau, weil ich mich damit wohler fühle und denke es ist super ärgerlich für die Person, die mich anruft und dann weiß ich vielleicht gerade ein Begriff nicht oder so und ich will einfach nur schnell Auskunft haben. Und dann ist die App auch so getimed, dass man quasi immer nur zur Tageszeit einen Anruf bekommt also nur zwischen ich glaube, die Uhrzeiten sind dann zwischen 08:00 Uhr morgens um 08:00 Uhr abends weiß ich nicht mehr genau. Also die Zeitverschiebung einkalkuliert und ich habe natürlich die Möglichkeit das sagen die auch ganz klar man soll tatsächlich nur dran gehen, wenn man gerade in einer ruhigen Umgebung ist, wenn man gerade wirklich auch einen Moment Zeit hat und nicht irgendwie gerade, weiß ich nicht im Club auf der Tanzfläche steht oder viele Hintergrundgeräusche sind, dass die Leute nicht gut zuhören können. Und dann ist es überhaupt kein Problem, wenn man diesen Anruf sieht auf der App auf ablehnen zu klicken, weil die App so programmiert ist, dass sie immer 10 Leute gleichzeitig anruft und die Person, die zuerst abnimmt, die wird weitergeleitet an die blinde Person, sodass die blinde Person maximal 15 Sekunden auf Hilfe warten muss. Das heißt auch kein Problem, wenn es jetzt total ungünstig ist und man legt auf. Und wenn man aber abnimmt, dann man kurz hallo und sagt seinen Namen.
00:12:21 Sarah Bühler: Hattest du schon Anrufe?
00:12:27 Sara Mohr: Meistens war es tatsächlich total blöd, dass ich gerade irgendwie auf Zoom in einem Meeting war oder so und dann nicht dran gehen konnte. Aber ich hatte einen Anruf, da war einer Person was was runtergefallen hinter so eine Kommode und sie hat tatsächlich n bisschen Gymnastik machen müssen, sie wollte das wiederholen mit einem Besenstiel und sie konnte aber nicht sehen, wo unter der Kommode das liegt mehr nach rechts oder nach links und dann hat sie das Handy quasi unten an die Kommode gehalten. An diesen Spalt, der relativ groß war. Ich konnte über meine Seite der App ihr Handy Licht einschalten.
00:13:08 Sarah Bühler: Ja, weil das dachte ich gerade brauche eine Taschenlampe.
00:13:11 Sara Mohr: Wir brauchen gute Beleuchtung genau also, ich brauche gute Beleuchtung. Die andere Person braucht meistens keine oder wenig Beleuchtung genau und dann konnte ich die ihre Handykamera einschalten und dann konnte ich ihr ungefähr sagen wo das liegt und dann konnte sie das hervorholen und dann war gut. Es war ein Gespräch von maximal einer Minute oder 2? Es ist ne coole App, kostenlos, Be my Eyes.
00:13:40 Sarah Bühler: Da fällt mir direkt jemand ein, dem ich das am Donnerstag empfehlen kann.
00:13:49 Sara Mohr: Ja, sehr schön, das war es aus dem Alltag. Ich wollte noch eine, wir haben eine Rückmeldung bekommen. Zu unserer letzten Folge das wollte ich noch kurz erzählen. In der letzten Folge haben wir über diese Assessments bei Armparesen nach Schlaganfall gesprochen. Und wir haben eine Email bekommen, von dem Jan, der ist Ergotherapeut in der Kinderreha in der Schweiz, und der hat uns einen Artikel geschickt und hat nämlich erzählt er ist in einerForschungsgruppe und die beschäftigen sich unter anderem damit, Armbewegungen mit Sensoren zu erfassen. Und wenn du dich erinnerst, das war ja so unser Gedanke wie cool wäre es eigentlich, wenn wir Leuten Sensoren mitgeben könnten in Ihren? Alltag, um dann auszulesen wie ist denn so die Arm Bewegung im tatsächlichen Alltag, nicht mit so einem abstrakten Assessment irgendwie? Und er meinte ja, wir arbeiten dran und der Artikel, den er mir geschickt hat, ist eine Übersichtsarbeit. Er hat nicht mitgeschrieben, aber Kollegen von ihm. Der Artikel gibt noch mal einen guten Überblick wie weit sind wir gerade mit dieser Sensor Technik? Auf welchem Stand der Technik sind wir gerade, was ist damit möglich? Und was vielleicht noch nicht möglich und es gibt tatsächlich schon. Wie wir uns vorgestellt haben, Sensoren, die an den Armen angebracht werden und die dann auswerten können oder wo man dann anhand der Daten auswerten kann, hat sich die Person gerade die Haare gekämmt, ne Tür aufgemacht oder Zähne geputzt?
00:15:22 Sarah Bühler: Ja, cool.
00:15:24 Sara Mohr: Total fand ich auch total cool. Was ich ganz spannend fand, was man noch nicht in Studien evaluiert hat, ist die Frage wie nutzerfreundlich sind diese Sensoren also. Okay, und das finde ich eigentlich relativ wichtig, weil sie einfach sind, die anzubringen stören, die auch nicht bei so einer Alltags Betätigung, weil das natürlich, wenn die Person sich jetzt anders bewegt, weil der Sensor da irgendwie stört oder so. Wie angenehm ist das, die auch mal länger zu tragen für die Leute, das wurde bisher noch nicht in Studien angeguckt. Wenn ihr also Forschende seid da draußen, das wäre eine spannende Fragestellung, tatsächlich. Die Übersichtsarbeit verlink ich in den Show Notes und danke an Jan für das Feedback.
00:16:11 Sarah Bühler: Ja, vielen Dank! Ja, Sara, du hast uns heute mal wieder was mitgebracht?
00:16:16 Sara Mohr: Ich habe etwas mitgebracht, ich habe heute sogar jemanden mitgebracht. Und zwar 2 Jemande haha. Ich möchte gerne eine neue Rubrik starten. Und zwar finde ich, wir beschäftigen uns ja eh schon mit Forschung, aber ich finde, wir sollten uns vielmehr mit den Leuten beschäftigen, die die Forschung machen. Wir gucken uns immer coole Projekte an, spannende Studien und ich dachte vielleicht können die Leute, die diese Projekte und Studien machen, selber auch was erzählen und deshalb möchte ich eine neue Rubrik machen, in der wir regelmäßig unregelmäßig mit Personen sprechen, die im Bereich der Ergotherapie forschen. Und da ist es mir persönlich jetzt gerade egal, ob das jemand ist, der seine Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Doktorarbeit geschrieben hat, oder an der Uni arbeitet und in großen Forschungsprojekten mitarbeitet. Hauptsache, die Person gibt uns einen kleinen Einblick, wie das so abläuft. Die Rubrik hat noch keinen Namen. Ich würde ihr gerne Namen geben, aber ich habe noch keinen gefunden, vielleicht entwickelt er sich mit der Zeit. Da habe ich ein Interview mitgebracht mit 2 Ergos, aber das ist jetzt erstmal genug Teaser. Und da reden wir gleich weiter. Vorher möchte ich das Thema einleiten und ich wollte dich fragen Sarah. Weißt du was grüne Betätigung ist?
00:18:01 Sarah Bühler: Weiß es nicht. Ich kann nur raten. Ich vermute, dass es was mit ökologisch sinnvoller Betätigung zu tun hat?
00:18:13 Sara Mohr: Mhm, Mhm, Mhm genau genau. Also Betätigungen, die gut für die Umwelt sind oder die im Einklang mit dem Klimaschutz stehen. Mhm in der in der englischsprachigen Ergoforschung wird der Begriff tatsächlich Green Occupation verwendet oder auch Ecopation. Das lässt sich leider nicht so schön übersetzen, also Öko-tätigung
00:18:45 Sarah Bühler: ja, ich habe direkt ein Bild von meiner Waschmaschine im Kopf.
00:18:53 Sara Mohr: Im Schleudergang durch die Klimakrise ja, ich möchte gerne über grüne Betätigung sprechen beziehungsweise ich möchte über Ergotherapie und planetare Gesundheit sprechen.
00:19:12 Sarah Bühler: Großes Thema ja wo fängst du an und wo hörst du auf? Und was ist der Rahmen?
00:19:30 Sara Mohr: Es geht um die Zusammenhänge zwischen dem Klimawandel und der Gesundheit. Und was Ergotherapie damit zu tun hat?
00:19:39 Sarah Bühler: Aber nicht auch was für Betätigungen wegfallen oder anders werden oder anders sein sollten.
00:19:47 Sara Mohr: Wir können, wenn wir wollen, auch so in die Betätigung reingehen, aber ich würde erstmal groß anfangen. Das ist mit grüner Betätigung tatsächlich, aber wenn wir über planetare Gesundheit sprechen, sprechen wir über den Zusammenhang zwischen Gesundheit und der Klimakrise beziehungsweise Gesundheit und Klimaschutz im Idealfall. Und ich möchte mit einem Zusammenhang anfangen, den ich bei der Recherche gefunden habe und der mich ein bisschen schockiert hat. Weltweit verursacht die Gesundheitsversorgung von Menschen 5% der Treibhausgasemissionen. Und 5% klingt nicht viel man denkt sich da sind ja noch 95 andere Prozent, aber 5% ist mehr als der gesamte weltweite Flug- und Schiffsverkehr zusammen. Verursacht durch das Gesundheitssystem. Das ist so, als würden wir über 500 Kohlekraftwerke das ganze Jahr durchlaufen lassen. Mhm das hat mich erstmal beeindruckt.
00:20:51 Sarah Bühler: Die 500 Kraftwerke bezogen auf? Auf weltweit?
00:21:01 Sara Mohr: Auf weltweit. Und dann denkt man natürlich ja gut, aber wir brauchen halt Gesundheitsversorgung, damit unser Gesundheitssystem funktioniert. Also zum Beispiel möchte ich ja schon gerne im Krankenhaus behandelt werden, wenn es mir nicht gut geht.
00:21:11 Sarah Bühler: Ich möchte auch dass die Strom haben.
00:21:14 Sara Mohr: Ich möchte auch, dass die Strom haben, genau. Muss ich mich jetzt also entscheiden zwischen Klimaschutz und meiner Gesundheit? Also ist die Konsequenz? Diese Gedanken brauchen wir uns nicht machen. Aus 2 Gründen: viele der Treibhausgasemissionen, also des Energieverbrauchs in der Gesundheitsversorgung, sind unnötig und sorgen nicht für eine bessere Gesundheitsversorgung, zum Beispiel weil Kliniken in alten nicht gut isolierten Gebäuden angesiedelt sind und da einfach unglaublich viel Energie fürs Heizen draufgeht, die eigentlich total ineffizient ist, oder weil die meisten Kliniken einfach nicht mit Ökostrom beheizt sind. Und der viel schwerwiegendere Grund ist dann auch noch es geht nicht darum, was wichtiger ist meine Gesundheit oder der Klimaschutz, denn durch die Klimakrise wird meine Gesundheit ja sowieso schon negativ beeinflusst. Also wir haben ja sowieso schon mehr Tote durch Hitze, mehr Menschen mit Lungen- und Herz-, Kreislauf-erkrankungen… Das heißt, Klimaschutz und Gesundheit stehen nicht im Gegensatz, sondern wer das Klima schützt, schützt auch langfristig seine Gesundheit.
00:22:26 Sarah Bühler: So und mit Sicherheit auch die Lebensqualität.
00:22:30 Sara Mohr: Und mit Sicherheit aber sowas von Sicherheit, die Lebensqualität auf jeden Fall. Man rutscht so schnell in so ne Katastrophisierung rein und ich möchte jetzt gar nicht die Auswirkungen aufzählen, die wir alle schon kennen von der Klimakrise, weil die uns glaube ich allen bekannt und bewusst sind und uns allen auch bekannt und bewusst, dass noch viel, viel schlimmer wird, wenn das 1,5 Grad Ziel nicht eingehalten wird, wonach es aussieht. Wichtig ist: Klimaschutz ist gleichzeitig Gesundheitsschutz, und es wird dann auch klar, dass wir im Gesundheitssektor so ein bisschen paar Sachen verändern müssen. Denn was auch noch so ein Faktor ist – ich bin geistig immer in Deutschland, wenn wir Podcast machen – gerade wenn wir das aus der deutschen Perspektive sehen. Wir müssen auch über Klimagerechtigkeit beziehungsweise Klima Ungerechtigkeit sprechen. Denn schon jetzt ist es ja so, dass die Auswirkungen der Klimakrise nicht unbedingt Deutschland betreffen, obwohl sie hauptsächlich in den Ländern des globalen Nordens verursacht wurde, sondern vor allem Länder im globalen Süden und selbst in Deutschland betrifft es hauptsächlich marginalisierte Gruppen, also zum Beispiel, dass alte Menschen stärker unter den Folgen von extremer Hitze leiden oder dass Menschen mit Behinderungen in wesentlich größerer Gefahr sind, bei Umweltkatastrophen zu sterben. Oder dass arme Menschen sich notwendige Hilfsmittel für ihre Gesundheit nicht mehr leisten können, zum Beispiel das Betreiben von Klimaanlagen. Genau das heißt wir haben auch noch das Problem der Klima Ungerechtigkeit, das wollte ich hier anbringen, dass wenigstens das Wort gefallen ist. Denn das wären eigentlich drei eigene Podcastfolgen. Was halt passiert, wenn man über diese ganzen Fakten spricht und wir wissen das ja alles schon. Dann denkt man sich, Ja toll, was soll ich kleiner pups denn da jetzt machen? Also das sind ja Probleme von einem Ausmaß, das übersteigt ja meine komplette Vorstellungskraft. Der Karren ist vor die Wand gefahren offensichtlich. Ist doch jetzt eh alles egal, oder? Ich weiß nicht, wie es dir geht, wenn man so über dieses Thema spricht.
00:24:48 Sarah Bühler: Also, mir geht es bei dem Thema ja oft so, dass ich denke ja. Nee, was soll ich da tun genau?
00:25:06 Sara Mohr: Aber genau das ist schwierig, weil diese Gedankengänge, die man hat, die hat man natürlich, wenn man über ein negatives Thema spricht und ich durfte lernen, diese Gedankengänge sind Teil von sogenannten psychologischen Barrieren. Die uns ja dann aber davon abhalten, aktiv zu handeln. Es ist so schlimm, da kann ich auch gleich im Bett bleiben, ich kann eh nichts machen. Ich habe dazu ein schönes Dokument gefunden, Das Dokument mache ich auch in die in die Show Notes, zu diesen psychologischen Barrieren und die listen so auf welche Formen von psychologischen Barrieren gibt es eben, die mich am Handeln abhalten und einmal gibt es Leute, die sagen na ja, so schlimm ist es doch gar nicht. Also guck mal, mein Alltag ist doch eigentlich topfit.
00:26:01 Sarah Bühler: Betrifft mich ja nicht.
00:26:03 Sara Mohr: Betrifft genau, betrifft mich ja nicht sehr privilegierte Sichtweise. Dann gibt es die Leute, die sagen ja, ich verstehe, dass das schlimm ist aber es macht mir keine Angst. Verstehe ich, dass das schlimm für andere Leute ist, schade für die, aber mein Leben wird schon noch in Ordnung ablaufen. Dann gibt es die, was wir gerade gesagt haben, es ist so schlimm was soll ich denn da ausrichten? Ich kleiner einzelner Mensch, da kann ich auch gleich im Bett bleiben, brauch ich nix machen. Dann gibt es die psychologische Barriere, da fand ich den Titel schön „Recyceln reicht aber, oder?“ Also ne, ich trenne meinen Müll, das muss jetzt aber reichen, um die Klimakrise aufzuhalten.
00:26:55 Sarah Bühler: Ich hab ja Öko-Strom, das reicht doch auch.
00:26:57 Sara Mohr: Genau und dann die letzte psychologische Barriere, ich weit verbreitet ist: die anderen sind doch viel schlimmer warum soll gerade ich zurückstecken?
00:27:08 Sarah Bühler: Das Prinzip funktioniert immer gut.
00:27:12 Sara Mohr: RWE ist doch viel schlimmer, warum soll ich jetzt für meinen eigenen Privathaushalt irgendwas verändern? Und ich durfte lernen, was gegen diese Barrieren hilft. Und das ist gute Klimakommunikation.
00:27:35 Sarah Bühler: Kommunikation. Es ist immer, wenn es nicht Leitlinie ist, ist es Kommunikation!
00:27:51 Sara Mohr: Die Lösung für alles im Leben: Steht die Lösung in der Leitlinie oder es hilft Kommunikation (lacht). Sarah hat das Leben gehackt, sehr gut.
00:28:04 Sarah Bühler: Okay, ja, lass die Kommunikation hören.
00:28:09 Sara Mohr: Bevor wir über die Kommunikation sprechen, möchte ich den Artikel anbringen, den ich mitgebracht habe. Ich habe nur einen ganz kurzen Artikel heute mitgebracht, weil ich die beiden Expertinnen zu Wort kommen lassen möchte, aber ich habe einen Artikel mitgebracht, einen ganz aktuellen vom Januar diesen Jahres aus dem Lancet. Der Lancet ist so eine der renommiertesten, wenn nicht sogar die renommierteste und älteste medizinische Fachzeitschrift, die es gibt auf dieser Welt und was der Lancet macht, ist die veröffentlichen seit 2017 jährlich den Countdown on Health and Climate Change heißt jährlich schreiben, die so einen großen Bericht wie ist denn der Stand in Sachen Klimakrise, was sind denn aktuell die Auswirkungen auf die Gesundheit? Weltweit erfassen die das in so einem großen Bericht und es gibt auch immer wieder Sonderausgaben, die sich mit dem Thema befassen und die sich auch mit Planetarer Gesundheit befassen. Und da kam jetzt im Januar eine raus. Und da gibt es einen interessanten Artikel von Forschenden aus den Niederlanden und da dachte ich Niederlande ist ja nebenan, schauen wir mal rein. Und die beschreiben, wie sie planetare Gesundheit ins Curriculum der Gesundheitsberufe integriert haben. Das heißt, Sie haben dafür gesorgt, dass jede Person im Gesundheitswesen über planetare Gesundheit lernt. Und das ist also keine Studie, die sie gemacht haben. Sie berichten einfach von diesem Projekt in diesem Artikel und sie beschreiben zuerst klar gab es am Anfang große politische Statements und viele Vorschläge und Empfehlungen von politischer Seite zu Klimaschutz und tralala. Die waren aber alle so auf freiwilliger Basis. Also so, wenn ihr da bei Gelegenheit mal was ändern möchtet, dann fänden wir das cool. Aber muss auch nicht… Und so passiert halt keine Veränderung so wenn man halt keinen Anreiz gibt für irgendwas. Innerhalb von anderthalb Jahren sind in den Niederlanden über hundert Grassroot Organisations, also so Basisorganisationen, gesellschaftliche Initiativen aus der Bevölkerung entstanden und. Die haben sich zusammengeschlossen und haben gesagt OK, wir wollen, das ist unser Ziel, wir wollen, dass jeder Mensch, der im Gesundheitswesen eine Ausbildung macht, über planetare Gesundheit lernt und auch lernt, darüber zu kommunizieren. Und die waren so erfolgreich, dass das niederländische Gesundheitsministerium 2020 gesagt hat Okay, das Thema scheint wichtig zu sein, wir hätten gerne eine Studie um den aktuellen Stand abzufragen, und wir hätten gerne auf Basis dieser Studie dann auch konkrete Vorschläge zur Verbesserung. Diese Studie wurde durchgeführt, das heißt, sie haben schon mal so einen politischen Willen irgendwie angeschoben, so n bisschen, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Und zeitgleich haben sich Medizinstudierende, Studierende von anderen Gesundheitsberufen, Angestellte im Gesundheitswesen und Forschende zu einer großen Organisation zusammengeschlossen. GREENER heißen die oder vielleicht auch Niederländisch ausgesprochen, das kann ich jetzt so nicht. Und deren erklärtes Ziel ist es eben, dieses Wissen über planetare Gesundheit im Curriculum zu verankern. Und es ist ihnen nicht nur gelungen, mit dieser Organisation mit dem Gesundheitsministerium direkt zusammenzuarbeiten, sondern auch riesige Konferenzen zum Austausch zu engagieren. Und tatsächlich mittlerweile ist planetare Gesundheit im Curriculum der medizinischen Grundausbildung drin. Innerhalb von nur 2 Jahren. Und der Artikel ist eben geschrieben von Menschen, die Mitglied bei GREENER sind. Und die sagen, das ist uns gelungen, weil wir ein Netzwerk sind. Es gibt bei uns keine großen Hierarchien, wir sind ein Netzwerk, wir haben ganz viele Kontakte und Anknüpfungspunkte an andere Organisationen. Es ist gelungen, weil wir multidisziplinär sind, weil jede*r aus allen Gesundheitsberufen bei uns mitmachen darf und seine unterschiedliche Expertise in unterschiedlichen Gebieten mitbringt. Und es ist uns gelungen, das schreiben sie so schön, weil sie leidenschaftlich sind und es den Mitgliedern eben ein persönliches Anliegen ist, sich für planetare Gesundheit einzusetzen und weil sie daran glauben, dass Bildung eben Macht hat und dass wir nur so Sachen verändern können, wenn Menschen darüber Bescheid wissen. Ja, sehr spannend.
00:33:31 Sarah Bühler: Das klingt niederländisch.
00:33:35 Sara Mohr: Man möchte einen inspirierenden Film darüber machen weißt du wo dann immer diese Zusammenschnitte kommen im Zeitraffer mit heroischer Musik im Hintergrund. So es geht über Netzwerke und es geht über persönliches Engagement. Und da kommen wir jetzt auch mal, was ich Überleitung gebaut hab, da kommen wir jetzt zu den Expertinnen von der Folge hier, denn das ist natürlich jetzt dieser Artikel betrachtet das natürlich generell aus der Gesundheitssystem Perspektive. Ich würde dabei gerne jetzt nochmal die ergo Brille aufsetzen und das für die Ergotherapie betrachten. Und darüber durfte ich mit Lea Hagemeier: und Jana Zisowsky sprechen, die haben nämlich ihre Bachelorarbeit an der Hochschule Osnabrück geschrieben. Über das Thema planetare Gesundheit und Ergotherapie. Und das spiel ich euch jetzt mal ein.
Wir starten heute in eine neue Rubrik im Podcast, in der wir mit Forschenden aus der Ergotherapie sprechen beziehungsweise mit Personen, die an Forschungsarbeiten, an Studien, an Projekten in der Ergotherapie Forschung beteiligt waren und die uns damit die Insider Perspektive ganz nahe bringen können. Und heute sind Lea Hagemeier und Jana Zisowsky hier bei mir. Hallo Lea.
00:35:09 Lea Hagemeier: Hallo!
00:35:09 Sara Mohr: Hallo Jana.
00:35:11 Jana Zisowsky: Hallo!
00:35:11 Sara Mohr: Und ich darf mit euch beiden über eure Bachelorarbeit und vor allem über das spannende Ergebnis eurer Bachelorarbeit sprechen. Aber vielleicht wollt ihr euch am Anfang kurz einmal selbst vorstellen?
00:35:24 Jana Zisowsky: Ja, ich bin Jana Zisowsky und ich bin Ergotherapeutin. Lea und ich, wir haben zusammen jetzt das Studium gemacht in Osnabrück. Und vorher die Ausbildung, also additiv und genau jetzt arbeite ich an einem psychosozialen Zentrum als Ergotherapeutin, und wir sind auch beide mit unserer Bachelorarbeit dann bei Health for Future eingestiegen.
00:35:48 Sara Mohr: Ja, da gibt es schon einen Teaser auf das Thema heute wir werden über Health 4 Future unter anderem reden genau.
00:35:56 Lea Hagemeier: Ja Hallo ich bin Lea und genau ich habe mit Jana studiert, in Osnabrück und über die Zeit hat sich dann eben ein gemeinsames Thema herauskristallisiert, an dem wir dann zusammen gearbeitet haben und das war sehr, sehr schön, da auch viel Rückhalt in der an der Uni zu haben, oder an der Hochschule zu haben, die auch sehr begeistert das Thema aufgenommen haben.
00:36:22 Sara Mohr: Ja, sehr schön vielen dank euch beiden ihr habt schon ein bisschen angeteasert, wir reden über planetare, Gesundheit und Ergotherapie oder?
00:36:32 Jana Zisowsky: Genau ganz genau.
00:36:34 Sara Mohr: Hat denn das Thema zu euch gefunden oder habt ihr zu dem Thema gefunden?
00:36:41 Jana Zisowsky: Eher wir zu dem Thema würde ich behaupten, wobei Lea auch schon vorher damit in Kontakt war. Deshalb weiß ich dann nicht ganz genau, wie das war.
00:36:53 Lea Hagemeier: Es war so ein bisschen beides, aber ja, das ist eine super schöne Frage, finde ich. Es war so ein bisschen das Ende von quasi einer Suche irgendwie. Ich glaube Lea und ich dachten immer, es muss doch irgendwie sowas geben, wo man beides verknüpfen kann und dann war plötzlich quasi das Thema planetare Gesundheit da und dann die Verknüpfung zur Ergotherapie. Die war dann quasi ganz logisch, irgendwie und da. Es war so ein bisschen das Ende von einer Suche würde ich sagen und auf einmal fiel es uns quasi von den Augen und wir haben gedacht nachher stimmt das ist ja total das gute Thema und passt total gut zusammen und wo war das denn die ganze Zeit?
00:37:39 Sara Mohr: Und dann hat es genau gepasst. Sehr schön wollt ihr kurz einmal erzählen für jemanden, der den Begriff noch nie gehört hat, was planetare Gesundheit ist?
00:37:49 Jana Zisowsky: Ja natürlich in der planetaren Gesundheit geht es darum, dass die Gesundheit des Menschen auch von der Gesundheit des Planeten abhängt und dass das nicht als 2 verschiedene Dinge wahrgenommen wird, sondern eben als 1 dass diese Abhängigkeit des Menschen von der Erde verdeutlicht wird und damit einher gehen dann ganz viele Aktivitäten, die jeder Mensch machen kann also man kann entweder auf der politischen Ebene aktiv werden oder eben in der Ergotherapie individuell mit den Klient*innen oder eben berufspolitisch und genau das ist so ganz grob gesagt, was die planetare Gesundheit ist, weil es eben ja viele gesundheitsbedingte oder mehr Erkrankungen gibt durch den Klimawandel, die wir ja dann auch als Klient*innen vor Ort haben.
00:38:46 Sara Mohr: Ja, man sieht schon ganz viele Anknüpfungspunkte eigentlich direkt zur Ergotherapie, wenn man über das Thema spricht ja genau. OK und dann ist das Thema Euch in den Schoß gefallen und wie war dann euer Forschungsprozess? Wollt ihr das kurz so einmal umreißen, was ihr gemacht habt?
00:39:10 Lea Hagemeier: Wir dachten, wir könnten viel tiefer direkt einsteigen, also thematisch haben dann festgestellt, dass in der Ergotherapie wirklich wenig Ansätze dafür zu finden sind, eher individuelle Projekte, aber eben keine oder kaum Forschungsarbeiten gerade in Deutschland. Es gibt ein paar sehr gute Artikel, aber eben noch nicht so weitgehende Forschung und dann haben wir uns im Grunde gefragt was was braucht es denn? Damit oder was für Grundlagen brauchen wir denn, damit wir in die Richtung arbeiten können und haben dann uns zusammengetan mit verschiedenen Expert*innen aus dem Bereich, die eben ein Artikel geschrieben haben oder die individuelle Projekte angefangen haben, und haben dann mit denen zusammen. Diskussionsgruppen oder Diskussionen geführt und das war total spannend. Insgesamt hatten wir 3 Gruppendiskussionen und dann haben wir aus diesem Gruppendiskussionen quasi. Aussagen oder Forderungen herausgearbeitet. Und dann haben wir quasi aus diesen einen Fragebogen gemacht und dann mit einem Delphi Verfahren einen Konsens geschaffen. Also durften quasi die Teilnehmenden haben abgestimmt über die Aussagen und konnten sagen da stimme ich zu oder das sehe ich anders, das lehne ich ab und das Ganze haben wir dann noch mal diskutiert und dann die Aussagen auch nochmal angepasst und dann eben noch mal quasi die Teilnehmenden abstimmen lassen und so hat sich quasi dann so schichtweise herausgestellt, welche Forderungen an die Ergotherapie in Bezug auf planetare Gesundheit sich dann in dieser Gruppe von Menschen quasi durchsetzt. Und genau ja hast du dazu eine Frage?
00:41:18 Sara Mohr: Ja, das klingt erst mal nach einem sehr komplexen Prozess, den ihr da in mehreren Runden durchlaufen seid, aber ist wahrscheinlich notwendig, um aus so vielen verschiedenen Aussagen dann nachher irgendwie einen Konsens zu bilden, oder?
00:41:35 Jana Zisowsky: Ganz genau ja, wir wollten eben auch etwas haben, was wir wirklich anwenden können auch und wo eben alle auch zustimmen, die bei diesem Projekt mitgewirkt haben und das hat, so glaube ich, ganz gut funktioniert.
00:41:53 Sara Mohr: Okay, und dann hattet ihr ja am Ende nach diesem Prozess, den wir jetzt hier in 30 Sekunden abhandeln können, der aber wahrscheinlich sehr lange und anstrengend war. Hattet ihr eure Ergebnisse wollt ihr die kurz einmal vorstellen?
00:42:09 Jana Zisowsky: Ja, wir haben dann daraus eben einen Policy Brief entwickelt, also das sind so 8 Seiten, oder 7 ich, glaub 7, wo wir Forderungen aufgelistet haben an die unterschiedlichen Akteure, also an die Berufspolitik, an den DVE beziehungsweise die Berufsverbände, dann an die einzelnen Ergotherapeut*innen und also, warte ich kann einmal ein Beispiel sagen.
00:42:43 Sara Mohr: Ja gerne.
00:42:53 Jana Zisowsky: Ja, zum Beispiel haben wir die Forderung, dass die geplante Aktualisierung der Ausbildungs und Prüfungsverordnung ein paar Punkte enthalten soll, wie zum Beispiel, dass Lernende die Zusammenhänge zwischen der Umweltkrise und Gesundheit benennen können. Weil 2024 da soll ja die Ausbildungs- und Prüfungsverordnung erneuert werden und da dachten wir, das können wir direkt nutzen und da eben auch Forderungen stellen. Damit eben das ganze Thema sofort in die Lehre kommt auch.
00:43:24 Sara Mohr: OK, das heißt ja, dass wir quasi an der Basis auch ansetzen, damit dieses Thema dann auch vermittelt wird in im Curriculum ja ja. Das heißt, ihr wendet euch mit Forderungen an ganz verschiedene Ebenen, an die Lernenden, an die Lehrenden, an die Praktiker*innen, im Beruf, an die Berufspolitik. Und ich habe mir den Policy Brief angeguckt, wir werden den übrigens auch verlinken in den Show Notes, der ist 7 Seiten lang, da denkt man erst mal 7 Seiten Text aber ist wirklich viel. Aber ich muss dasjetzt mal ganz off topic sagen, der ist auch einfach schön gemacht. Der hat ein ganz nettes Layout und liest sich wirklich sehr übersichtlich und sehr verständlich. In diesem Policy Brief habt ihr dann quasi die Essenz eurer Ergebnisse zusammengefasst. Gab es Ergebnisse, die euch überrascht haben, wo ihr gedacht habt, da hätten wir jetzt nicht mitgerechnet?
00:44:24 Lea Hagemeier: Es sind vor allem auch denke ich die Sachen in der Diskussion gewesen die…Ja, oder wo man gemerkt hat, dass müsste eigentlich passieren um die Ergotherapie hier ja in auf die Herausforderungen, die die Klimakrise nun mal mit sich bringt, auszurichten und das da aber auch grundsätzlich einfach sehr, sehr alte…die Grundlagen der Ergotherapie vielleicht überdacht werden müssten und da ist dann vielleicht die Hemmschwelle sehr groß, sich von alten Gewohnheiten zu verabschieden.
00:45:05 Sara Mohr: Hm, okay. Ja, das sind ja so Dinge also was ich ja immer spannend finde, wenn wir über Themen wie planetare Gesundheit und Klimawandel sprechen, das ist ja ein riesengroßes für mich als Individuum so schwer fassbares Thema auch irgendwie, weil es so viel Einfluss auf eigentlich alle Lebensbereiche hat und davon dann den Übertrag zu machen von diesem riesen Thema auf der Makroebene zu ja aber was soll ich jetzt eigentlich in meinem Ergo-Alltag machen und hat das überhaupt einen Impact, wenn ich was verändere? Ich als einzelne kleine Ergotherapeutin. Ist das was, was euch auch begegnet ist, in den Diskussionsrunden oder in euren Ergebnissen? Oder bin ich alleine mit meiner Ratlosigkeit?
00:45:59 Jana Zisowsky: Also es ist so, dass wir auch vor den Diskussionen – ja nicht nicht Angst, aber so n bisschen – wir wollten schon in eine bestimmte Richtung, wir wollten eben das auch ein bisschen berufspolitisch machen und wir hatten ein bisschen. Die Befürchtungen oder ich weiß nicht genau, wie ich das sagen kann, aber dass es eben nur auf diese Ebene geht von wegen, dass die einzelne Praxis Ökostrom nutzen muss und so weiter, weil das ist total wichtig und jeder einzelne kann da auch etwas zu beitragen. Aber uns war eben auch diese politische Ebene total wichtig, dass es eben strukturelle Veränderungen gibt in der Ergotherapie. Und dazu kann ja aber auch jede einzelne Person beitragen, denn je mehr Menschen da tatsächlich etwas machen, desto eher kann da eben etwas verändert werden und wer weiß auch wer unsere Klient*innen sind und welchen Einfluss die vielleicht auch irgendwelche Prozesse in einer großen Firma oder sonstwo haben können und wenn wir da einen kleinen Funken setzen für planetare Gesundheit, kann das ja schon auch einen sehr großen Einfluss haben.
00:47:19 Sara Mohr: Also im Endeffekt haben wir eigentlich einen ganz guten Hebel als Ergotherapeutin oder Ergotherapeut in der Arbeit mit unseren Klient*innen, in der Arbeit in Berufsverbänden, dass ich da was verändern kann.
00:47:32 Lea Hagemeier: Was uns in der in der Diskussion aber jetzt auch im Nachgang oft begegnet ist, so diese diese Sorge von Ergotherapeut*innen dieses Thema anzubringen in der Therapie. Also sich zu trauen oder es ist irgendwie so dieses Denken da und ich kenne das von mir auch das war auch genauso bei uns, dass man quasi diese privaten Beweggründe oder die privaten Sorgen in Bezug auf die Klimakrise nicht mit in die Therapie nehmen darf, so dass man das stark trennt. Also, na klar, das lernen wir alle und das gehört auch dazu, dass man jetzt vielleicht politische Ausrichtung der Klient*innen oder Meinungen, dass man die natürlich akzeptiert und den Menschen vor sich so nimmt, wie er da ist. Aber dass dieses Thema eben so wichtig ist und viele auch betrifft, darf man nicht vergessen. Und dieses Thema darf in der Therapie stattfinden und das darf auch gehört werden. In beide Richtungen, weil viele Klient*innen machen, sich genauso Sorgen wie wir und freuen sich eigentlich darüber reden zu können und da darf man eben auch als Therapeut*in das zum Thema machen, oder es aufgreifen, wenn es da ist. Und da gibt es eben auch einen Begriff für und das ist klimasensible Kommunikation. Und das ist ein Punkt, da würden wir uns sehr freuen, wenn das in der Ergotherapie mehr Gehör finden würde, und da sind wir eben auf der individuellen Ebene.
00:49:17 Sara Mohr: Hm, sehr spannend, das finde ich einen sehr guten Punkt. Klimasensible Kommunikation, einfach diese Möglichkeit zu haben, quasi die metaphorische Tür aufzumachen in der Therapie und zu sagen, dieses Thema kann hier Platz haben, wenn die Klientin oder der Klient mitgehen möchte. Ja. Das finde ich sehr spannend, ich finde es schön, dass wir da jetzt wirklich auf der Mikroebene unterwegs sind und dass es da Werkzeuge gibt, wollen wir versuchen oder wollt ihr versuchen, das ist jetzt eure Aufgabe, wenn ihr den Policy Brief in 3 Sätzen zusammenfassen müsstet ein Satz für die Berufspolitik, ein Satz für die Lehrenden an Universitäten und an Berufsfachschulen und ein Satz für die Praktiker*innen. Was wäre so die Message? Lasst euch Zeit. Wir können das auch einzeln aufdröseln, das ist so groß. Ich merke jetzt, wo ich sage wie groß das ist ich hab mir. Das hier so schön aufgeschrieben. (lacht)
00:50:30 Lea Hagemeier: Bitte fassen sie 6 Monate Forschung in 2 Sätzen zusammen. (lacht)
00:50:34 Sara Mohr: OK also wir dröseln es auf. Vielleicht erst eine Message an die Berufspolitik.
00:50:42 Jana Zisowsky: Message an die Berufspolitik ja, da Strukturen schaffen dass Planetary Health in der Ergotherapie überhaupt ermöglicht wird und ein Thema wird.
00:50:56 Sara Mohr: Da geht es um die Strukturen.
00:50:56 Lea Hagemeier: Dass es strukturell integriert wird und nicht nur am Rande mit eingefügt wird in was, was sowieso schon da ist.
00:51:05 Sara Mohr: OK, ja, sehr schön Message an die an die Lehrenden?
00:51:13 Jana Zisowsky: Im Prinzip tatsächlich ähnlich also Planetary Health aufzeigen und also gerade Lehrende können ja auch Module einführen, oder so also offen sein für das Thema und das vorschlagen Studierenden zum Beispiel, sich damit zu befassen oder auch in Ausbildungen das Thema zu behandeln, also das Ganze einfach auf die Agenda setzen.
00:51:43 Sara Mohr: Ja, aber wie du sagst gerade wenn es ums Studium geht. Forschung aus dem deutschsprachigen Raum zu dem Thema Planetary Health und Ergotherapie ist nicht so wirklich da, oder?
00:51:56 Jana Zisowsky: Nee, da gibt es nicht wirklich etwas und wir haben bei uns auch ganz viele Thematiken noch mit aufgeschrieben im Policy Brief, wo eben noch geforscht werden muss. Thematiken, die ganz häufig aufgeploppt sind in den Diskussionen, die wir aber eben nicht tiefergehend behandeln konnten, weil das viel zu groß geworden wäre, und die haben wir dann unter dem Aspekt Forschung nochmal aufgelistet. Da kann gerne jede*r sich bedienen und etwas herausnehmen oder uns nochmal fragen, wenn es dazu noch nähere Fragen gibt.
00:52:28 Sara Mohr: Ah super eine Fundgrube für Forschungsthemen, das ist immer schön, ja sehr gut und was ist die Message an die Ergos da draußen in den Praxen, in den Kliniken, an die Praktiker*innen?
00:52:43 Lea Hagemeier: Ich denke, da ist die Message sich zu trauen, sei das jetzt in der Praxis, jemanden anzusprechen, sei es in einer Rehaklinik anzustoßen, dass z.B., die Ernährung vielleicht umgestellt wird, in der Klinik zu hinterfragen, was kann verändert werden? Arbeitgebende sollten ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit geben, individuelle Lösungen zu finden, die eben passend für den eigenen Bereich sind. Also da ruhig trauen und Dinge hinterfragen, vielleicht schon immer so waren, wie können Sie verändert werden?
00:53:21 Sara Mohr: Sehr schön sich trauen ja, das finde ich eine gute Message! Jetzt habt ihr eben im Vorgespräch schon angedeutet, dass ihr natürlich jetzt nicht fertig mit dem Ganzen. Ihr habt den den Policy Brief geschrieben und jetzt? Keine Ahnung, wendet ihr euch nicht anderen Dingen zu, sondern die Arbeit geht ja jetzt eigentlich ein Stück weit erst richtig los. Was sind die nächsten Schritte?
00:53:50 Lea Hagemeier: Also ich würde ganz gerne kurz einen Werbeblock einschieben und zwar für Health for Future, oder sich grundsätzlich natürlich der For Future Bewegung anschließen und eben die Gesundheitsberufe. Ja, in den Fokus nehmen und eben diese Verknüpfung herstellen und es gibt da auch eine Arbeitsgruppe Ergo Logo Physio, bei der wir eben jetzt auch aktiv sind und die uns da eben auch unterstützen, bei er Veröffentlichung und das ist eine bundesweite Gruppe und das findet überwiegend eigentlich online statt das heißt, man kann von überall mitmachen, sogar von Australien.
00:54:36 Sara Mohr: Ganz genau.
00:54:40 Lea Hagemeier: Ganz herzliche Einladung zur Mitarbeit, dass macht ganz viel Spaß und ist auch eine große Hilfe, wenn eben die Klima Angst, einen lähmt und da aktiv zu werden das ist ganz toll und da bringen wir jetzt gerade unseren Policy Brief eben unter und genau daran arbeiten wir jetzt weiter.
00:55:03 Sara Mohr: Genau ja genau Kontakt für die ergo Logo physio for Future Gruppe mache ich euch in die Show Notes rein. Darüber hab ich euch beide ja auch ein bisschen gefunden oder bin auf euch aufmerksam geworden und ist wirklich eine sehr supernette Gruppe ganz unverbindlich ne Mail schreiben, jede und jeder darf mitmachen.
00:55:15 Jana Zisowsky: Ja, genau.
00:55:25 Sara Mohr: Genau Kontakt kommt in die Show Notes. Genau okay, das heißt, es wird jetzt über diese Gruppe der Policy Brief veröffentlicht, bekannt gemacht, damit die Message an den richtigen Stellen ankommt.
00:55:43 Jana Zisowsky: Genau und in der Arbeitsgruppe Ergo Logo Physio, da haben sich eben auch ein paar Leute bereit erklärt mitzumachen und dann wollen wir eben auch. Ja zu den politisch Verantwortlichen gehen und mit Health for Future machen wir auch Fortbildungen oder Vorträge oder sowas, wenn sich das ergibt oder wenn Anfragen reinkommen und so wollen wir eben das alles weiterführen.
00:56:13 Sara Mohr: Schön.
00:56:14 Jana Zisowsky: Für die Forderung, die ich schon vorgelesen habe, wo es ja tatsächlich um eine gesetzliche Verankerung auch geht, da müssen wir natürlich zu dieser Arbeitsgruppe, die diesen Gesetzentwurf macht, die müssen wir natürlich ansprechen und da auch die Forderungen stellen quasi.
00:56:34 Sara Mohr: Mhm ja, genau genau, und das ist ja aber auch ein Stück weit je mehr Leute mitmachen, je mehr Leute sich vernetzen, desto mehr Power hat man auch solche solche Themen dann einzubringen.
00:56:48 Jana Zisowsky: Ja, ganz genau. Ich wollte nur kurz einschieben, dass wir deswegen immer gerne helfende Hände dabei haben.
00:57:05 Lea Hagemeier: Genau und es wird die Möglichkeit geben, diesen Policy Brief eben auch mit zu unterzeichnen. Das findet man dann auch auf der auf der Seite, die eben, wo der Policy Brief eben auch zu finden ist. Und wir haben ja jetzt das Projekt durchgeführt, das war aber nur eine Handvoll Leute, die sich schon mit dem Thema beschäftigt haben, die bei uns mitgemacht haben. Die breite Masse fehlt natürlich, die eben auch zustimmt, und wir würden diesen Konsens, den wir haben, gerne erweitern und würden dann eben. Es gibt dann die Möglichkeit, dass man mit unterzeichnen kann, wenn man eben selber Angehörige eines Gesundheitsberufs ist.
00:57:54 Sara Mohr: Nein, das war verständlich das ich glaube, ich finde es gut. Wir haben ganz viele ganz viele Gelegenheiten, jetzt eigentlich ins Handeln zu kommen. Ganz grundlegende Sachen wie den Policy Brief angucken, den Policy Brief unterschreiben, den Link weiter teilen, mitmachen bei Ergo Logo Physio for Future es gibt so viele Möglichkeiten, da jetzt ins Handeln zu kommen, das finde ich eigentlich sehr ergotherapeutisch.
00:58:22 Jana Zisowsky: Ja, das stimmt.
00:58:25 Sara Mohr: Sehr schön, super, dann würde ich langsam Richtung Ende kommen. Gibt es noch irgendwas, wo ihr sagt da haben wir jetzt noch nicht drüber gesprochen, möchte ich aber unbedingt sagen oder wollt ihr noch erzählen, wie es für euch ansonsten weitergeht in der Ergotherapie? Euer Wunsch für die Zukunft?
00:58:51 Jana Zisowsky: Unser Wunsch für die Zukunft, dass das Thema mehr integriert wird, aber ansonsten?
00:58:59 Lea Hagemeier: Ja und vielleicht ja mitzunehmen, dass es immer besser ist, quasi irgendwas zu machen als eben nichts und sich eben dieser Panik, die vielleicht aufkommt oder diesem lähmenden Gefühl auszusetzen also das ist eine Erfahrung, die wir beide, glaube ich, teilen Jana, dass eben auch toll ist, was zu machen und aktiv zu werden, und sei es wirklich nur ne ganz kleine Kleinigkeit zu verändern, das macht schon viel aus, auch wenn die Klimakrise ein strukturelles Problem ist, ist es trotzdem hilfreich sich einzubringen. Das war so unsere Erfahrung in den letzten Monaten.
00:59:41 Sara Mohr: Und darüber findet man ja dann auch wieder so ein bisschen Gemeinschaften ein Stück weit. Man findet dann Leute, die in dieselbe Richtung unterwegs sind.
00:59:50 Jana Zisowski: Ganz genau, und das ist total inspirierend, auch mit Gleichgesinnten gemeinsam irgendwie etwas zu planen.
01:00:00 Sara Mohr: Ich es so toll wies o durch euer Projekt diese Verbindung entsteht zwischen dem riesengroßen und auch angsteinflößenden Thema Klimawandel und den kleinen Ergos, die sich also die sind nicht klein, aber man fühlt sich manchmal so klein. Und da draus aber Möglichkeiten zu schaffen, wie kann ich denn jetzt handeln und in der Situation einfach zu gucken? Ja, was haben wir als Ergos auch für Ressourcen eigentlich und sind wir wirklich so klein oder können wir tatsächlich etwas bewegen? Und ich glaube, da gibt es durchaus Möglichkeiten und das konntet ihr so aufzeigen mit eurem Policy Brief, vielen Dank dafür.
01:00:39 Jana Zisowsky: Vielen Dank dass wir heute da sein durften.
01:00:40 Lea Hagemeier: Vielen Dank für die Einladung.
01:00:44 Sara Mohr: Sehr, sehr gerne, wir bleiben ja sowieso in Kontakt genau und ihr liebe Zuhörenden habt jetzt die Möglichkeit, alle Links in den Show Notes an zu klicken und Euch weiter zu informieren und euch beiden danke ich für das Gespräch.
01:01:00 Lea Hagemeier: Danke dir.
01:01:03 Sara Mohr: Ja, das war das Gespräch mit Lea und Jana vielen Dank nochmal an die beiden, dass Sie sich die Zeit genommen haben und ihr findet einen Link zu dem Policy Brief unter der aktuellen Folge und ich mache euch einen Link rein zu Health for Future beziehungsweise Ergo Logo Physio for Future wenn ihr Kontakt aufnehmen möchtet und außerdem noch 1000 andere Links. es lohnt sich bei dieser Folge wirklich sehr in die Show Notes reinzugucken. Ja, und ich finde es einfach spannend, dass die 2 da jetzt mit so viel Engagement rangehen an dieses Thema. Ich meine, wir sind ja auch ein Stück weit drangeblieben an unserer Bachelorarbeit, aber wir haben die schon erst mal kurz in die Schublade gelegt, nachdem wir fertig waren, haben wir erst mal kurz andere Sachen gemacht.
01:02:01 Sarah Bühler: Gut, du bist nach Australien. Ja ja, da kann man sowas ja auch mal in die Schublade legen. Wir haben sie ja auch wieder rausgeholt und natürlich und ich finde es so lange hatten wir es gar nicht in der Schublade.
01:02:15 Sara Mohr: Das stimmt, aber die sind ja wirklich, ich find das wunderbar mit super viel Engagement dabei, richtig toll.
01:02:24 Sarah Bühler: Ja, auch viele Expert*innen befragt dazu.
01:02:29 Sara Mohr: Ja genau, das ist halt auch wirklich toll, dass die so ne so ne da wirklich mit Leuten gesprochen haben die. Die Mitwirkenden am Policy Brief stehen auch auf dem Policy Brief drauf, wenn man sich das noch mal genauer anschauen möchte. Wer alles mit mitgewirkt hat. Eines der spannendsten Ergebnisse finde ich ja immer noch, dass es einfach darum geht, dass wir in der in der Praxis vor Ort, die Praktiker*innen, das es einfach unsere Aufgabe sein kann, dem Thema Klima und planetare Gesundheit Raum zu geben, weil das fand ich sehr eindrücklich, was die gesagt haben, auch unsere Klient*innen haben vielleicht Angst und gucken Nachrichten und kriegen das mit, was da los ist, fühlen sich aber vielleicht… ne psychologische Barrieren vom Anfang, haben vielleicht eine oder mehrere dieser Gedanken? Was kann ich denn schon tun und ob recyceln wohl ausreichend ist? Und dann gemeinsam nach grüner Betätigung zu gucken? Warum denn nicht? Das kann ja Platz haben.
01:03:38 Sarah Bühler: Ich muss mir grad mal was aufschreiben, ich muss mir jetzt endlich meine Flip Chart da aufschreiben.
01:03:44 Sara Mohr: Eine Flipchart in der Praxis?
01:03:46 Sarah Bühler: Ich habe die schon seit 2 Jahren und Ziel ist, die im Wartezimmer aufzustellen und jede Woche auch ein Thema irgendwas vorzustellen, zum Beispiel Einschlafroutinen oder was auch immer und da könnte man auch gut was zu planetarer Gesundheit oder was auch immer machen, das muss ich mir mal aufschreiben für die Auszubildenden.
01:04:10 Sara Mohr: Und das ist halt ist ja auch ein Thema, also das finde ich eine gute Möglichkeit das einfach zu zeigen, so hier das ist ein Thema, was auch zu Ergotherapie gehört, find ich cool so im Wartezimmer.
01:04:23 Sarah Bühler: Ja, ja, und weißt du, ich will auch n bisschen davon weg weißt du noch? Wir mussten alle während der Ausbildung in Handwerks Stück machen. In der Praxis erinnerst du dich da?
01:04:31 Sara Mohr: ja ja.
01:04:34 Sarah Bühler: Ja ja, genau, ich würde das gern durch solche Dinge ersetzen.
01:04:39 Sara Mohr: Müssen die das immer noch?
01:04:41 Sarah Bühler: Ja ja, die müssen das immer noch und ich bin mit der Schule da im Gespräch, was man da ersetzen könnte.
01:04:51 Sara Mohr: Ich oute dich jetzt, Sarah, du hast ja gar kein Peddigrohr in der Praxis oh nein!
01:04:56 Sarah Bühler: Genau deshalb bin ich da am Aausloten, wo da die Grenzen sind ob Flip Chart Themen auch Werkstücke sind.
01:05:05 Sara Mohr: Das ist doch eine coole Idee, wie cool es gewesen wäre, wenn ich in meiner in meiner Ausbildungszeit im Praktikum einfach jede Woche die Aufgabe bekommen hätte, jede Woche anderes Thema auf Flip Chart.
01:05:18 Sarah Bühler: Wir schauen was die Auszubildenden sagen dazu.
01:05:26 Sara Mohr: Was die Schule dazu sagt, ob das handwerklich genug ist?
01:05:28 Sarah Bühler: Das auch.
01:05:32 Sara Mohr: Man kann ja das Flipchart jedes Mal aufbauen müssen, auch irgendwie handwerklich, oder? Also viele Möglichkeiten, das Thema tatsächlich in der Praxis zu integrieren und worauf ich jetzt am Ende nochmal hinaus möchte, ist tatsächlich diesen großen Punkt Klimakommunikation, ne. Wir haben am Anfang gemerkt, wenn wir über diese ganzen Auswirkungen der Klimakrise sprechen, die ja allesamt negativ sind, machen wir uns nichts vor. Dann führt das aber zu diesen psychologischen Barrieren und im Endeffekt dazu, dass wir da sitzen und es irgendwie Angst macht oder zumindest handlungsunfähig macht? Und das ist jetzt alles nicht so ergotherapeutische wenn Leute nicht handeln, nur passiv zugucken. Und deshalb gibt es gibt zu Klima Kommunikation – also ich glaube, das kann mittlerweile auch studieren – da gibt es Riesen viele Infos zu ihr kriegt tausend Links auch in die Show Notes zu schönen Flyern und Broschüren und Übersicht Sachen, die ich dazu gefunden habe aber ich wollte über ein bestimmtes Instrument der Klimakommunikation sprechen, einfach weil das so nach Ergotherapie schreit und zwar über den Handabdruck.
01:06:45 Sarah Bühler: Ich kenne nur den Fußabdruck.
01:06:47 Sara Mohr: Genau was ist der Co 2 Fußabdruck?
01:06:51 Sarah Bühler: Das womit man was man tut und womit man CO 2 produziert.
01:06:56 Sara Mohr: Genau da gibt es im Internet so verschiedene Rechner, wo man dann eingibt, keine Ahnung mit wieviel Personen leben im Haushalt? Wie ernährt man sich, wie oft fährt man Auto, wie oft fliegt man mit dem Flugzeug? Und dann spuckt er eine Zahl aus wieviel Co 2 jährlich durch unseren Lebensstil ausgestoßen wird, und das ist gut, um sich das bewusst zu machen. Tolles Instrument dafür. Andererseits sind die Ergebnisse natürlich wieder nicht sehr motivierend, um ins Handeln zu kommen. Und deshalb hat das indische Center for Environment Education den Handabdruck entwickelt und der Handabdruck zusätzlich zum Fußabdruck zeigt unsere Handlungen für das Klima und den Gesundheitsschutz das heißt
01:07:45 Sarah Bühler: Das heißt damit kann ich es wieder wettmachen?
01:07:50 Sara Mohr: Du sollst ja nicht wegmachen, wir wollen ja nicht auf 0 raus, wir wollen ja Emissionen reduzieren ins Minus.
01:07:56 Sarah Bühler: Warst du jemals im Minus?
01:08:00 Sara Mohr: Ich wurde geboren und war im Plus (lacht). Der Handabdruck vergrößert sich durch unsere eigenen Handlungen, also zum Beispiel, wenn wir Klima Kommunikation betreiben, der Handabdruck vergrößert sich aber auch wenn wir andere Menschen darin unterstützen, Veränderungen umzusetzen. Und seien es nur gedankliche Veränderungen, also Dinge zu verstehen, oder, weiß ich nicht, zu lernen, wie man recycelt zu verstehen, welche Produkte im Supermarkt vielleicht ein bisschen klimaneutraler sind als andere zu verstehen. Wie kann ich gut öffentliche Verkehrsmittel nutzen, welche Strecken kann ich mit dem Fahrrad fahren, welche Strecken kann ich zu Fuß gehen, dieses Wissen weiterzugeben, vergrößert jedes Mal unseren Handabdruck und der Handabdruck kann in den Bereichen Soziales Leben, Beruf, Mobilität, Zuhause, Konsum und Finanzen wachsen, also zum Beispiel indem wir auf der Arbeit in der Praxis darauf achten, dass wir Materialien beschaffen, die nachhaltig sind, wenn wir Material einkaufen oder dass wir zu Hause Elektrogeräte eher reparieren, als wegschmeißen, wenn die kaputt ist oder dass wir die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, Fahrgemeinschaften bilden. Bei grünen Banken Kund*innen sind. Und eben auch dadurch, dass wir mit Freund*innen, mit Bekannten, mit Kolleg*innen auf der Arbeit, mit unseren Klient*innen über Klimaschutz sprechen und in den Dialog kommen. Durch jede dieser kleinen Handlungen vergrößert sich jedes Mal unser Handabdruck. Das ist auch das Schöne der Handabdruck kann unendlich groß werden, der kann wahnsinnig groß werden im. Im Gegensatz zum Co 2 Fußabdruck der kann ja so sehr wir uns auch anstrengen, der kann nicht 0 werden einfach dadurch, dass wir leben, dadurch, dass wir essen und unsere Wohnung gerne heizen möchten im Winter wird natürlich CO 2 ausgestoßen. Der kann nicht 0 sein, aber unser Handabdruck kann unendlich wachsen. Und das fand ich sehr ergotherapeutisches Ding eigentlich, weil es so ressourcenorientiert ist, weil einfach geguckt was kannst du denn gut machen, oder?
01:10:32 Sarah Bühler: Ja ja, ich häng bei dem Thema noch ein bisschen. Weil ich muss ja irgendwie auch der Krankenkasse rechtfertigen warum sie das bezahlt? Das ist ja im momentanen Leistungskatalog schon schwierig.
01:10:49 Sara Mohr: Dass du mit deinen Klient*innen sprichst?
01:10:51 Sarah Bühler: Nicht, dass ich spreche. Aber über was wir sprechen, das kann ja keine Indikation sein.
01:11:00 Sara Mohr: Nee, natürlich die Indikation verändert sich ja überhaupt nicht, aber welche Betätigung wieder aufgenommen werden, welche Betätigungen verstärkt werden, welche Betätigungen ich lassen möchte? Warum denn nicht? Also, wenn jetzt jemand kommt und sagt schönen guten Tag, ich hatte einen Schlaganfall und…
01:11:19 Sarah Bühler: Ich will wieder Auto fahren.
01:11:23 Sara Mohr: Ich fahre einfach total gerne Auto und fahre total gerne im Kreis, um mein Haus jeden Tag 2 Stunden am Stück. Dann sind wir doch in der prädestinierten Position dafür zu sagen okay, cool, das ist eine bedeutungsvolle Betätigung für sie und Autofahren nach Schlaganfall kriegt man, je nachdem wie die Bedingungen sind, kriegen wir auch hin, ich habe Kontakt zu einer Fahrschule, da kann ich sie weitervermitteln. Aber was gibt Ihnen denn das? Im Kreis Auto fahren können wir vielleicht auch andere Betätigungen finden, die sie A weniger Geld kostet und B Umweltschutz. Das ist doch, was man absolut einfließen lassen kann. Wir bedenken ja so viele Sachen, wenn wir mit unserem Klient*innen über Betätigung sprechen, wir bedenken deren finanzielle Situation, wir bedenken deren sozialen Hintergrund, den Bildungshintergrund, ob die Betätigung für die möglich ist oder nicht oder vielleicht angepasst werden muss. Warum können wir nicht einfach auch planetare Gesundheit bedenken und dahingehend Betätigungen anpassen?
01:12:32 Sarah Bühler: Die Frage ist halt, ob es dann für denjenigen Klient bedeutungsvoll bleibt?
01:12:37 Sara Mohr: Das ist natürlich so, wenn er sagt, ist mir egal, ich habe keine Kinder, andere Menschen interessieren mich nicht, ist mir egal, wenn ich nächstes Jahr den Hitzetot sterbe. Ich möchte weiter mit dem Auto im Kreis fahren. Ja gut, dann sind wir wie immer an dem Punkt wo wir bezüglich unserer ethischen Einstellung gucken ob das okay ist?
01:13:03 Sarah Bühler: Genau dasselbe ist ja auch bei Rauchen oder den ganzen Geschichten es sich wieder die Zigarette drehen können.
01:13:11 Sara Mohr: Genau und da frage ich mich ja auch und natürlich, wenn mir jemand sagt mein einziges Ziel ich möchte wieder Zigaretten drehen können spreche ich vielleicht auch mal an OK, sie wissen aber schon… und vielleicht können wir ja eine Möglichkeit finden, wie sie sich, wie sie weniger rauchen und genauso können wir vielleicht finden Sie weniger aussieht.
01:13:26 Sarah Bühler: In dem Moment hole ich die Interessens Checkliste raus.
01:13:30 Sara Mohr: Ja, genau. Interessant was ist denn noch interessant in Ihrem Leben außer Autofahren und rauchen? Also so können Gespräche laufen. Das war jetzt natürlich mit einem sehr unrealistischen Beispiel von uns. Das tut mir sehr leid, dass ich einfach nur mit dem Auto im Kreis fahren möchte. Aber das heißt ja nicht, dass wir irgendjemanden zwingen, zu irgendwas, was die Person nicht möchte, aber genauso wie wir andere Faktoren mit bedenken wenn wir Beratungsgespräche machen, können wir einfach auch planetare Gesundheit bedenken und thematisieren und das ist ja ein Thema. Die Klient*innen leben ja in der gleichen Welt wie wir, die gucken ja auch Nachrichten, die wissen ja auch dass das n Ding ist, weil man kann auch verstehen, ne wenn man immer mit dieser Klima Angst konfrontiert wird, wenn die ganze Zeit so Angstmache betrieben wird und das macht ja alles auch natürlich Angst. Und keine Ahnung ich bin vielleicht auch eine Person, die zur Katastrophisierung neigt oder so dann bringt mich das in so eine Passivität und dann bringt mich das vielleicht aber auch die Einstellung zum eigenen Schutz ja, ist mir egal. Aber das haben wir jetzt gelernt, dass sind psychische Barrieren.
01:14:49 Sarah Bühler: Okay.
01:14:52 Sara Mohr: Noch 2 letzte Links in den Show Notes: 2 Ratgeber: grüne Praxis – Klimabewusst im Praxisalltag von der Ortsgruppe Health for Future Hamburg und der Ratgeber Klimagerechte Gesundheitseinrichtungen von der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit gibt es kostenlos mit kleinen Tipps, wie ihr euren Handabdruck vergrößern könnt und Kosten für die Praxis sparen. Viele dieser Empfehlungen sind natürlich kostensenkend. Genau also da mal reinschauen, vielleicht ist da was Spannendes dabei. Genau ich hab so das Gefühl, wir könnten über dieses Thema noch 2 Podcast Folgen zu machen, könnte, müsste, sollte.
01:15:43 Sarah Bühler: Das ist auch nie ausgesagt.
01:15:48 Sara Mohr: Und ich würde so gerne mehr lernen über gute Klima Kommunikation. Ich hätte gern, dass das vor 15 Jahren hier im Curriculum gewesen wäre, als ich die Ausbildung gemacht habe, damit ich da jetzt nicht so rumeiern muss.
01:16:03 Sarah Bühler: Vielleicht finden wir jemanden, der einen Mini Modul dazu macht.
01:16:10 Sara Mohr: Oder im Podcast darüber erzählt! Ihr Leute da draußen, hi, hallo, wenn ihr diese Podcast Folge hört und ihr kennt euch aus mit guter Klimakommunikation schreibt uns eine Mail Info@Ergo-unterwegs.de. An diese Email Adresse dürfen auch alle anderen schreiben wieder unter Feedback geben. Wenn ihr Fragen habt, wenn ihr dabei sein wollt, wenn wir was über gesunde Klimakommunikation lernen, wenn ihr andere Fragen habt, wenn ihr Studien habt, die wir uns angucken sollen, schreibt uns da, schreibt uns auf Instagram da heißen wir ergounterwegs. Oder auf Facebook ebenso ergo unterwegs gibt es noch was, wie man uns erreichen will, soll kann. Über unsere Homepage Ergo-unterwegs.de.
01:17:01 Sarah Bühler: Und ich habe gehört, dass sind noch Plätze frei für einen Workshop.
01:17:07 Sara Mohr: Oh ja, sehr gut Werbeblock am Ende sehr schön, am 25 März findet der Workshop zu Rassismuskritik in der Ergotherapie statt. Es gibt begrenzte Plätze, noch sind welche frei. Ich kann euch das nur ans Herz legen. Wir haben 2 ganz tolle Referentinnen, werden selber auch dabei sein, weil es noch viel zu lernen gibt zu diesem Thema. Genau alles auf der Homepage ergo-unterwegs.de machen wir jetzt am Ende einen Werbeblock oder am Anfang ihr müsst da einmal durch ihr müsst euch einmal kurz Werbung anhören, bevor ihr zur Podcast Folge kommt.
01:17:51 Sarah Bühler: Und ich glaube, das ist echt ne coole Sache, die man vielleicht auch übersieht, weil im Praxisalltag ist man ja doch oft dran zu gucken, was für eine Behandlungsmethode kann ich noch lernen? Was für ein Assessment und sowas und ich glaube, da muss man einfach wirklich draufgestoßen werden zu sagen Hey. Ach das, das ist gut ja, es geht ja auch viele darum, auch Führungen und so ne und das kann man doch immer gebrauchen.
01:18:16 Sara Mohr: Und weil wir gerade vom psychologischen Barrieren hatten ich glaube, eine ganz, ganz große psychologische Barriere ist es, dass man als weiße Person und ich spreche hier dann auch als weiße Person. Natürlich ist auch ein Thema ist, bei dem man schnell sagen kann aber betrifft mich ja nicht hat ja nichts mit mir zu tun. Aber genauso wie die Klimakrise mit uns allen zu tun hat, hat jegliche Veränderung oder Diskriminierung oder Probleme in unserer Gesellschaft, mit uns allen zu tun also auch Rassismus. Lass mal handeln. Wir sehen uns beim Workshop Freunde. Ja, und dann würde ich sagen vergrößert mal euren Hand Abdruck.
01:18:54 Sarah Bühler: Das ist doch ein schöner Schlusssatz, deine Do’s, keine Dont’s. Handabdruck.
01:18:59 Sara Mohr: Genau, einfach nur Hand Abdruck vergrößern und wir hören uns in der nächsten Folge.
01:19:06 Sarah Bühler: Bis dann Tschüss.
Leave a comment
Sign in to post your comment or sign-up if you don't have any account.